Rosenkranzbruderschaft

 

Die ersten Einrichtungen von Rosenkranzbruderschaften gehen bis auf das 13. Jahrhundert zurück. Anlass der Gründung solcher Bruderschaften waren stets tiefgreifende Ereignisse, wie Naturkatastrophen, Kriegsbedrohungen, Hungersnöte oder Epidemien. Die Menschen lebten in Angst, Not und Armut und fanden in Gebetsgemeinschaften Mut, Kraft und Zuspruch.

Den Anstoß zur Gründung der Rosenkranzbruderschaft Ellwangen gaben zu Beginn des 17. Jahrhunderts vor allem die grausamen Verhältnisse in der Fürstpropstei durch den grassierenden Hexenwahn. Auch die religiösen Spannungen und Gegensätze durch die Reformation nahmen in dieser Zeit immer bedrohlichere und gewalttätigere Ausmaße an. Die Menschen suchten in dieser Not betend und bittend Hilfe bei Maria, und so war folgerichtig, dass unter der Regentschaft von Fürstpropst Johann Christoph von Freyberg und Eisenberg am 25. März 1615 die Rosenkranzbruderschaft Ellwangen gegründet wurde.

Bruderschaften waren stets an Kirchengemeinden und an deren Kirchen gebunden. Für die Ellwanger Bruderschaft war dies seit ihrer Gründung die Marienkirche, damalige Pfarrkirche. Die Marienkirche war Heimat für das „gemeine“ Volk und wurde daher zur Bruderschaftskirche gewählt. Bruderschaft und Rosenkranz sind wesentliche Aufgaben dieser Gemeinschaft, die sich als religiöse Gruppe innerhalb der Kirchengemeinde versteht. Sie hat eine lange Tradition. Aber ihr geht es nicht um Tradition. Den Mitgliedern geht es vor allem um eine geistliche Lebensform mit Zeiten der Stille und des Gebets. Die Bruderschaft ist bemüht selbst Zeichen gelebter Frömmigkeit zu setzen. Zum Jahresprogramm zählen regelmäßig Gottesdienste an allen Marienfesten des Jahres und jährlich eine Wallfahrt zu Marienwallfahrtsorten.

Im Unterschied zu vielen anderen Bruderschaften, die es hier einst gab, hat sie den Dreißigjährigen Krieg, die Säkularisation und den Nationalsozialismus überlebt und ist bis heute lebendig.

Nach Neugestaltung der Satzung ist die Rosenkranzbruderschaft, wie auch in früheren Jahrhunderten, wieder für eine Mitgliedschaft von Frauen offen. Sie hat derzeit 8 Frauen und 19 Männer als Mitglieder.

Bei der Corona bedingt verspäteten Jahreshauptversammlung am 15.10.2020 wurden folgende wichtige Entscheidungen getroffen:

Der bisherige Präfekt Reinhold Schnepf, der über 18 Jahre die Geschicke der Gemeinschaft leitete, hat diese Aufgabe altersbedingt abgegeben und in jüngere Hände gelegt. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Maximilian Krämer als neuer Präfekt gewählt. Wir wünschen ihm für dieses Amt immer Gottes reichen Segen.

Kontakt über das Pfarrbüro St. Vitus.